Im Juni 2023 wird Hermanns neue Multistrada in den österreicher Bergen ausgeführt.
Lange hatten wir überlegt, wohin wir in unserem gemeinsamen Motorrad-Urlaub fahren sollen: In den Westen (Allgäu, Schweiz, Elsass) oder in den Osten (Erzgebirge, Dresden)? Letztendlich haben uns die Wetter-Aussichten die Entschedung leicht gemacht: Es geht nach Süd-Osten ins glückliche, von der Sonne begünstigte Österreich.
Für die erste Zwischenstation haben wir uns das Mühlviertel ausgesucht. Leider hat unser Lieblingshotel in Liebenau so kurzfristig kein Zimmer frei. Daher quartieren wir uns etwas weiter südlich, im Hotel Fürst in Unterweißenbach ein. Von hier aus geht es zum "Donau-Pendeln" - runter zur Donau und im nächsten Tal wieder nach oben - bis in die Wachau bei Krems. Und eine Runde bringt uns nach Niederösterreich, bis an die Tschechische Grenze bei Thaya.
Die nächste Etappe geht quer durch die Steiermark und Kärnten bis an den Wörthersee. Dort findet gerade ein Triathlon statt, so dass wir uns lieber etwas außerhalb, im Hotel Gabriel am Keutschacher See eine Unterkunft suchen. Keine schlechte Wahl, weil sich das integrierte Restaurant MiTanond als echter Geheimtipp entpuppt. Wegen der Straßensperren für den Triathlon verbringen wir einen Tag am Haus-eigenen Badestrand. Erst am nächsten Tag kurven wir zum Faaker See und Richtung Graz zum bekannten Bikertreff am Gaberl. Da ist jedoch Ruhetag und mitten unter der Woche auch "tote Hose" - aber schön zum Fahren.
Und weiter geht unsere Österreich-Rundfahrt über den Millstädter See bis an den Iselsberg am südlichen Ende der Großglockner Hochalpenstraße. Dort nehmen wir ein Zimmer im Iselsbergerhof. Ein Eldorado für Motorradfahrer - allerdings sind die meisten nur auf der Durchreise. Natürlich ist die Fahrt über den Großglockner Pflicht. Wir fahren zuerst eine Schleife übers Lungau und Obertauern nach Zell am See. So kommen wir in der "schöneren" Richtung (Nord nach Süd) zur Edelweis-Spitze und an die Franz-Josefs-Höhe. Der Anblick des winzig zusammen geschmozenen Gletschers ist erschreckend!
Der nächste Tagesausflug geht über den Stallersattel und das Antholzer Tal nach Toblach und dann mitten hinein in die Dolomiten. Über Cortina d'Ampezzo und den Misurina See einmal um den Monte Cristallo.
Am späten Abend zieht ein schweres Gewitter durchs Drau Tal und offenbar auch über die Tauern. Jedenfalls ist der Weg über den Katschberg am nächsten Morgen durch einen Muren-Abgang blockiert, so dass wir nach der halben Strecke wieder umkehren müssen. Dabei fängt es wieder an zu Schütten wie aus Eimern und einsetzender Hagel macht das Fahren lebensgefährlich! In Spittal an der Drau suchen wir erstmal Unterschlupf in der Waschanlage einer Tankstelle. Da auch der nächste (Um-) Weg über die Turracher Höhe bei dem Wetter schwierig werden würde, entscheiden wir uns nochmal Maut zu bezahlen und über die Tauern-Autobahn nach Salzburg zu fahren. Erst am Chiemsee lässt der Regen wieder etwas nach. So schleppen wir uns mit letzter Kraft, nass bis auf die Knochen und völlig durchgefroren nach Hause. Dort ist eine ausgiebige heiße Dusche nötig, um wieder auf Betriegstemperatur zu kommen.