Im Juni 2012 machen wir uns mal wieder auf in den wilden Osten - was wir schon lange vor hatten. Dabei bleiben wir aber im Thüringer Wald, Erzgebirge und Elbsandsteingebirge.

oder etwa ´Opium für das Volk´?Ich glaub ich steh im Wald

Die erste Etappe führt uns auf der B15 nach Norden, dann auf kleinen Straßen zwischen Regensburg und Nürnberg durch, nach Gößweinstein, durch die Fränkischen Schweiz. Nördlich von Coburg ist dann auch bald der Thüringer Wald erreicht, wo wir die ersten Kurven bei der Überquerung des Rennsteig genießen können, bis wir unser Quartier in Gräfenroda erreichen.

In einer großen Acht um Schmalkalden erkunden wir einen Tag lang die Kurven: über Georgenthal, Wiesenthal, Bad Salzungen und Emstal im Nordwesten und Zella-Mehlis im Süden.

Dann geht es im leichten Nieselregen weiter in den Osten Richtung Erzgebirge. Auf den kleineren und kurvigeren Straßen geht es über Stadtilm, Neustadt an der Orla nach Schleiz. Wir staunen nicht schlecht, als hier plötzlich Tribünen an der ungewöhnlich breiten Straße stehen und die Bordsteine in den Kurven farbig markiert sind - wir fahren auf der Rennstrecke des Schleizer Dreiecks! Weiter geht's südlich von Plauen durchs Vogtland bis nach Klingenthal. Im Hotel Zum Postillion werden wir herzlich begrüßt und vom Senior-Chef mit allerlei Anekdoten unterhalten.

das geteilte Dorfbei ReichenbachEine Tagestour führt uns nochmal durchs Vogtland nach Westen bis zum Geteilten Dorf Mödlareuth. Wie in Berlin, verlief hier die Zonengrenze als Mauer mitten durch das Dorf, was ihm auch den Namen "Little Berlin" eingebracht. Im Deutsch-Deutschen Museum ist die Zeit der Trennung mit vielen interessanten Bildern, Filmen und Artefakten dokumentiert - sehr sehenswert!

Weiter geht die Tour rund um Plauen bis Mylau, wo wir die Gölzschtalbrücke bewundern und uns eine Thüringer Bratwurst zu Mittag schmecken lassen. Dann wieder nach Süden über Auerbach und Wernesgrün (bekannt durch das Bier) nach Klingenthal. Nachdem wir uns mit Kaffee und Kuchen gestärkt haben, geht es nochmal auf einige Schleifen in der näheren Umgebung.

PanoramaAm nächsten Tag geht es weiter ins Erzgebirge, über Eibenstock, Schwarzenberg und Zschopau bis nach Augustusburg. Im Schloss wollten wir uns eigentlich das Motorrad-Museum ansehen, aber das ganze Gelände war wegen einer Veranstaltung abgesperrt und nur zu deftigem Eintrittspreis zu betreten! So begnügten wir uns mit einem Rundgang durch die verwinkelte Altstadt und einem Eisbecher - sehr willkommen bei der Hitze.

Der Rückweg führt uns über Marienberg, Schwarzenberg, Annaberg-Buchholz und Morgenröthe-Rautenkranz auf vielen kleinen und kurvigen Straßen durchs Erzgebirge.

AugustusburgAltstadt von Augustusburgzum Glück machen wir keine halben Sachen.

Schweren Herzens verabschieden wir uns vom Postillion in Klingenthal und machen uns auf den Weg nach Sachsen. Wieder geht es über Schwarzenberg - wo sich alle Straßen der Gegend kreuzen - vorbei an vielen idyllisch gelegenen Talsperren nach Wolkenstein, Frauenstein und bis zum Hotel Heidekrug in Cotta (zwischen Pirna und der Grenze zu Tschechien). Da wir recht früh angekommen sind, hängen wir vor dem Abendessen gleich noch eine Runde dran: über Glashütte nach Bad Schandau und hinein ins Elbsandsteingebirge, nach Hohnstein und Pirna.

Thüringer LandschaftWaldwegPanorama.

Weil uns die Runde vom Vortag so gut gefallen hat, fahren wir sie gleich nochmal in der anderen Richtung. Diesmal aber mit einer Fahrt durchs Kirnitzschtal, wo schon seit 1898 eine Trambahn die Kurgäste von Bad Schandau auf einer verwinkelten Straße mitten in die Sächsische Schweiz bringt. Also Vorsicht - es könnte eine Tram hinter der nächsten Kurve daher kommen!

Ein Abstecher in die Oberlausitz darf natürlich auch nicht fehlen. Über Sebnitz, Ebersbach nach Zittau und an der polnischen Grenze entlang bis Görlitz. Dann über Löbau, Cunewalde, Wilthen, Neustadt und Pirna wieder zurück.

Für einen Ausflug nach Dresden nehmen wir Bus und Bahn (ab Pirna) um ohne die schweren Motorrad-Klamotten die Altstadt erkunden zu können. Die hat sich seit unserem letzten Besuch 1995 ziemlich verändert. Wo damals nur ein weitläufiger Schuttplatz zu sehen war steht jetzt die wieder aufgebaute Frauenkirche inmitten eines stilvoll neu errichteten Stadtviertels. In den Straßencafés kann man wunderbar "Leute schauen" und den tollen Tag genießen. Wir streifen an der Semperoper vorbei über die Elbpromenade und den Zwinger und am Fürstenzug vorbei.

ZwingerDie wieder-errichtete FrauenkircheKreuz von der Spitze der FrauenkircheSemperoper

Eine weitere Tagestour führt uns über Altenberg, Frauenberg, Freiberg und Dipoldiswalde kreuz und quer über die kleinen Straßen des östlichen Erzgebirges und schließlich noch in einer großen Runde über Meißen, Radeberg und Plauen rund um Dresden.

Zum Abschluss unserer Tour geht es nochmal quer durchs Erzgebirge nach Klingenthal, Bad Elster und einen kleinen Abstecher über Tschechien nach Selb. Über Wunsiedel, Grafenwöhr nach Regensburg und von dort auf der B15 über Landshut nach Hause.