Im Juli 2011 geht es auf, in die französischen Seealpen, die Provence, das französische Jura und Elsass. Auf der Tour umrunden wir die Schweiz also großräumig.
Die erste Etappe ist gleich eine ziemlich große: da es Montag ist, starten wir über die Kesselberg-Straße nach Imst und umgehen so Innsbruck. Dann folgen wir dem Inn aufwärts nach St. Moritz. Über den Maloja-Pass geht's hinunter an den Lago di Como und den Lago di Lugano. Das Motel Vezia ist unsere erste Unterkunft - herrlich im Stil der 50er Jahre, mit Garage direkt unter dem Zimmer - und auch wegen des hervorragenden Abendessens ein Erlebnis!
Am Lago Maggiore vorbei geht es auf kleinen Nebensträßchen durch Italien und über den Simplon-Pass wieder in die Schweiz. Über Martigny und nördlich des Mont Blanc fahren wir nach Albertville, über den Col du Telegraph nach Valoire, wo wir im Hotel Christiania noch einen Zwischenstopp einlegen.
Eine Tagestour führt uns über den Col du Glandon nach Allemond, Valbonnais, an den Lac de Serre-Ponçon. Über den Col d'Izoard, Briançon und den Col du Galibier geht's wieder zurück.
Am nächsten Tag geht es schon in aller Frühe über den Galibier und dann Richtung Grenoble. Dort biegen wir ab und gelangen durch eine atemberaubende Schlucht mit einer, von Felsen überhangenen Straße ins Vercors. Das Tal steigt nach Süden hin unmerklich an, bis es dann am Col de Rousset durch einen Tunnel geht, der scheinbar direkt in den Himmel führt. In fantastischen Serpentinen schlängelt sich die Straße von über 1300m hinunter nach Dié auf knapp 500m. Durch das Rousseau de Grimone schlängelt sich unser weiterer Weg auf den Col de la Crouix-Haute, weiter nach Valbonnais und abends nochmal über den Galibier.
Da es nur wenig Straßen gibt führt uns der Weg zu unserem nächsten Etappen-Ziel gleich nochmal über den Galibier, nach Briançon, am Lac de Serre-Ponçon vorbei und durch Gap nach Süden. Hier wird es merklich wärmer und wir genießen noch einige kleine Nebenstraßen bevor wir die Domaine de Fembeton ansteuern. Da werden wir von Moritz mit einem heiß begehrten kühlen Bier begrüßt und auch das Abendessen, das Uta zaubert, ist ein Traum!
Unsere erste Tagestour führt uns über Digne-les-Bains und Castellane zum Grand Canyon du Verdon.
Durch die herrliche Landschaft der Provence fahren wir nach Banon, Séderon und durch die Gorges de la Meouge wieder zurück nach Fembeton.
Der nächste Tag führt uns über den Col de Perty - zum Glück von der "richtigen Seite" - andere Gäste haben uns gewarnt, dass der ganze Pass frisch aufgeschottert wurde! Auf dem Mont Ventoux stehen wir dann in den Wolken - was hier wohl an sechs von sieben Tagen die Regel ist. Dann geht es in die warme - oder eher heiße - Tiefebene und über Caromb, den Col de Murs, Apt und Banon zurück nach Sisteron.
Wir verabschieden uns schweren Herzens vom netten Team der Domain de Fembeton und machen uns auf den langen Weg nach Norden. Durch Grenoble geht es nach Bellegard-sur-Valserine, Morez und Longevilles-Mont-d'Or im französischen Jura.
Nochmal folgt eine lange Etappe über Pontarlier, Morteau, Saint-Hippolyte nach Lure und ins Elsass, wo wir in Orbey nochmal für ein paar Tage im Hotel Le Saut de la Truite Quartier machen.
Leider verregnet es uns dort einen Tag - halb so schlimm: Nadja versorgt uns den ganzen Tag mit kleinen Leckereien. Erst am Abend klart es wieder auf - rechtzeitig zum Feuerwerk am Vorabend des Französischen Nationalfeiertages.
Am nächsten Tag drehen wir eine Runde über den Col de La Schlucht und die Route de Crêtes hinunter ins Rheintal, nach Freiburg und über den Kaiserstuhl. Zurück über den Rhein geht es nach Sélestat und Obernai auf den Mont Saint-Odile und auf kleinen Sträßchen durch die Berge, über den Col des Baganelles zurück nach Orbey. Jean-Marc serviert uns dann eine herrliche Forelle, die seinem Hotel den Namen gab - und einigen Anekdoten aus seiner Zeit als Koch in Oberaudorf.
Leider neigt sich unser Urlaub einem Ende Entgegen. So machen wir uns über Colmar, Freiburg, durch den Schwarzwald auf den Heimweg. Über Geisingen und Biberach fliehen wir vor den bedrohlichen Regenwolken bis nach Neu-Ulm. Eigentlich wollten wir noch eine Übernachtung im Allgäu einlegen, aber wegen der schlechten Aussichten - und weil uns das Navi eine Ankunft um 18:00 Uhr verspricht - machen wir uns dann doch auf den direkten Rückweg über Bobingen und Fürstenfeldbruck nach München. Kaum hatten wir uns dafür entschieden, reißen die Wolken auf und wir können die Fahrt durch Schwaben an einem sonnigen Spätnachmittag genießen.