Für mich als geplagten Touren-Planer hat sich eine kleine Broschüre, die wir in einer Tankstelle entdeckten, als wahrer Glücksgriff erwiesen: der "ARAL-Motorrad-Tourenführer Taunus Westerwald" hat uns viele interessante und schöne Kilometer beschert. Und das Beste: das Format passt genau in den Tankrucksack und die Wegbeschreibung ist so klar, dass sich selbst Hermann kaum verfahren konnte!
So kamen wir z.B. durchs wunderschöne Wispertal, nach Rüdesheim (herrliche Touri-Falle), an vielen Burgen und der Loreley am Rhein vorbei, bis nach Koblenz und folgten lange dem Lauf der Lahn.
Als letzten Stützpunkt unserer Tour hatten wir uns das Bergische Land südlich des Ruhrpotts ausgesucht. Auch wenn's hier wirklich sehr hügelig ist, stammt der Name dieser Gegend von den Grafen von Berg. Leider ist das flottes Vorankommen durch die starke Besiedelung kaum möglich - überall Geschwindigkeitsbeschränkungen (und Radaranlagen!).
In Köln hatten wir leider nur Zeit, uns den Dom anzusehen. So gut die Beschilderung zu Zielen innerorts ist, so schwierig ist es, an der richtigen Stelle wieder aus der Stadt raus zu kommen.
Eine Fahrt mit der Schwebebahn in Wuppertal war genau so ein Muss, wie der Besuch des interessanten Bergbau-Museeums in Bochum.
Sehr beeindruckend ist der Anblick des Braunkohle Tagebaus Hambach westlich von Köln. Einziger Hinweis ist ein flacher Hügel in der ansonsten "brettel-ebenen" Landschaft. Das ist der Aushub eines fünf mal drei Kilometer großen und 300 m tiefen Lochs, der nötig war, um 1985 an die Braunkohle-Schicht zu gelangen. Seither graben sich die gigantischen Schaufelbagger im Süden in den Kiesboden, der im Norden von den fast genau so großen Absetzern wieder aufgeschüttet wird - nachdem am tiefsten Punkt ein schmaler Streifen Kohle abgebaut wurde.
Viel Kultur bietet ein Abstecher nach Aachen. Der Dom ist sehr imposant. Wir haben auch noch Glück und sehen die vielen Reliquien, die normalerweise nicht zugänglich sind (z.B. die "Windeln Christi"!). Eindrucksvoll sind auch die Schätze der Dom-Schatzkammer, die überwiegend aus der Zeit Kaiser Karls des Großen stammen.