Mai/Juni 1998 mit der Harley durch Kalifornien.

San DiegoFür die ersten zwei Wochen eines vierwöchigen USA-Aufenthalts hatten wir bei Rebel Harley Rental (jetzt Rebel Europe) in San Diego zwei Harleys gemietet. Am Sonntag Nachmittag bekommen wir die beiden "FLSTC Heritage Softtail Classic". Sau schwere Teile mit gemütlichen Trittbrettern, offener Auspuffanlage, einem entsprechend irren Sound und gut 75 PS. Am Nachmittag machen wir noch eine vorsichtige Eingewöhnungstour rund um San Diego.

Palm SpringsPause im SchattenWindkraftanlage

Von San Diego geht's zunächst nach Palm Springs. Dank der künstlichen Bewässerung blüht und grünt hier alles (insbesondere Golfplätze). Die Energieversorgung besorgen riesige Felder von Windrädern - und Wind gibt's reichlich.

Joshua Tree NPJoshua Tree NPSkull Rock

Der nächste Tag bring uns durch die Mojave Desert in den Joshua Tree National Park. Wir kommen gerade rechtzeitig: nach dem extrem feuchten Winter beginnt hier gerade erst der Frühling und die Wüste steht in voller Blüte.

Highway durch die WüsteThree RiversSequoia TreeMoro RockSaloon

Durch das fruchtbare Central Valley fahren wir nach Norden. In Tree Rivers, am Rand der Sierra Nevada quartieren wir uns ein, um den Sequoia & Kings Canyon National Park zu erkunden.

Eine herrlich kurvige Bergstraße bringt uns in Höhen von über 2700m. Hier gedeihen nicht nur die Riesenbäume, sondern zu dieser Jahreszeit auch noch der Schnee. An den Berghängen bleiben immer wieder Wolkenfetzen hängen und es ist elend kalt. So nehmen wir für den Rückweg ein tiefer gelegenes Tal und genießen wieder die sommerlichen Temperaturen und einen urigen Saloon am Straßenrand.

Grizzly FallsKings Canyon RoadKings Canyon Road

Am nächsten Tag umgehen wir wieder die hohe Paßstrecke des Sequoia NP. und fahren über Grant Grove in den Kings Canyon. Von etwa 2500m windet sich die Straße an steilen Felsen entlang hinunter ins Tal.

Brial Veil FallHalf DomeAufwärm-Pause

Für unseren Besuch des Yosemite National Park haben wir uns leider ein verlängertes Wochenende (Memorial Day) der Amerikaner ausgesucht. Entsprechend war dann auch das Gedränge - zum Glück findet man mit dem Motorrad leichter einen Parkplatz. In dem weitläufigen Tal verteilen sich die Menschenmassen auch ganz gut, so daß man in ruhe die imposanten Felswände und Wasserfälle genießen kann.


Stage CoachNappa Valley

Bei einem Abstecher in die Mother Lode im Goldrausch-Gebiet südlich von Sacramento besuchen wir die Westernstadt Columbia. Von dort geht's ins Nappa und Sonoma Valley, das Zentrum des Kalifornischen Weinbaus.

Golden GatePünktlich zum Rückreisestau erreichen wir die Golden Gate Bridge - Gelegenheit für einen Abstecher in die Hügel der Marin Headlands. Von hier hat man einen grandiosen Ausblick auf die Brücke, die Hügel und die Bucht von San Francisco.

Lombard StreetFishermen‘s WharfAlcatrazSonnenuntergang am Pazifik

Auf unserer Tour durch die Straßen von San Francisco hatten wir reichlich Spaß mit den Auto-Alarmanlagen - die sind scheinbar alergisch auf den satten Harley-Sound.
Einen Nachmittag verbrachten wir auf der Gefängnisinsel Alcatraz (und durften auch wieder runter :-)
Unsere geplante Fahrt auf dem Highway #1 fiel leider ins Wasser - der einzige Regentag unserer Reise!

Walk of FameVenice BeachRodeo DriveDas Hollywood Zeichen

Die nächsten Tage verbrachten wir in Los Angeles. Die Wohngegend von Beverly Hills und den Santa Monica Mountains ist wunderschön. Ebenso die teure Einkaufsgegend um den Rodeo Drive. Auch Venice Beach ist ein cooler Stadtteil, aber der Rest ist nur groß und häßlich.

Kaum zu glauben, wie schnell die zwei Wochen vergangen sind. Nach etwa 2500 Meilen geben wir die Harleys wieder ab.

Delfine in Sea WorldShamu

Diesmal genießen wir ausgiebig das Nachtleben von San Diego (La Jolla und Downtown) und verbringen noch einen ganzen Tag in Sea World.

Danach geht die Reise mit dem Cabrio weiter (nach Las Vegas, zu den National Parks in Utah, Colorado und Arizona...)


Nach zwei Wochen Harley-Tour durch Kalifornien ging's noch zwei Wochen im Cabrio durch die Wüsten des Colorado Plateaus.

Luxor Las VegasZunächst geht's ab ins Spielerparadies Las Vegas, wo wir einige Tage im LUXOR verbringen. Siegfried & Roy, deren Show wir eigentlich sehen wollten, sind leider gerade im Urlaub. Ein Ausflug führte uns auch zum Hoover Staudamm, der mit seinen 4 Gigawatt nicht nur Las Vegas sondern auch Teile von Los Angeles versorgt.

Zion NP: Great White ThroneZion NPZion NP: Checkerboard Mesa

Am Anfang unserer großen Runde durch die National Parks von Utah, Colorado und Arizona steht der Zion National Park. Wir erreichen den Zion Canyon am späten Nachmittag und wandern auf dem Fußweg in die enge Schlucht, bis nur noch der Fluß zwischen den steilen Felswänden Platz findet. Am nächsten Tag fahren wir über die Checkerboard Mesa weiter nach Osten.

Bryce Canyon NPBryce Canyon AmphietheaterBryce Canyon: Thor's HammerSquirel - Streifenhörnchen

Absolut faszinierend ist dann Bryce Canyon National Park. Vom Rainbow Point im Süden angefangen besuchen wir die diversen Viewpoints und kommen schließlich zum Höhepunkt, dem Amphitheatre, wo die hoch aufragenden Felsnadeln ein scheinbar undurchdringliches Labyrinth bilden.

Capitol ReefDer nächste Tag bringt uns zum Capitol Reef National Park, wo das relativ ebene Colorado Plateau plötzlich durch den Gebirgsrücken der Waterpocket Fold unterbrochen ist. Leider sieht's nach Regen aus, so daß wir uns nicht auf den sandigen Scenic Drive wagen und uns nur noch die Petroglyphs (Felszeichnungen prähistorischer Indianer) anschauen.

Arches NP: Balanced StoneArches NP: Double ArchArches NP: Utah's Nationalsymbol

Im Gegensatz zu den anderen Parks ist der Arches National Park zwar auch gut erschlossen, aber die Sehenswürdigkeiten liegen nicht direkt neben den Parkplätzen. Nach einigen Meilen Fußmarsch bei glühender Hitze sehen wir ein, daß die Hinweise, reichlich Wasser mit zu nehmen nicht unbegründet sind. Aber jeder Bogen ist in seiner Einzigartigkeit den Weg wert!

Arches NP: Landscape Arch Wie vergänglich diese Naturphänomene sind sieht man am Landscape Arch: seit vor einigen Jahren lautes Knacken und herabfallende Gesteinsbrocken entdeckt wurden, wartet man auf den Einsturz dieses weitesten Bogens.

 


Canyonland NPSpät am Nachmittag fahren wir zum Island in the Sky im benachbarten Canyonlands National Park. Von der Oberkante des Canyons bietet sich ein atemberaubender Blick über das Canyon-Geflecht, das sich Colorado und Green River hier gegraben haben. Beeindruckend schieben sich die langen Schatten des Maze über das 400m tiefer gelegene White Rim

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Mesa VerdeDer östlichste Punkt unserer Rundreise ist der Mesa Verde National Park. Hier hat eine längst verschwundene Indianerkultur Siedlungen in den Steilwänden der Canyons geschaffen. Manche Kammern drängen sich in winzige Felsspalten, die absolut unzugänglich erscheinen. Eine Ausstellung gibt einen detaillierten Einblick in Architektur und Lebensweise der Indianer, die Mitte des 13. Jahrhunderts spurlos verschwunden sind. Über Generationen hat sich die Baukunst immer weiter verbessert, bis aus den Siedlungen auf dem Canyon-Plateau die Cliff Dwellings entstanden.

Auf dem langen Weg zum Grand Canyon wollen wir eigentlich das Four Corners National Monument besuchen, wo die vier US-Bundesstaaten Utah, Colorado, New Mexico und Arizona an einem Punkt zusammentreffen. Leider findet hier aber eine ausgedehnte Suchaktion nach flüchtigen Verbrechern statt und die ganze Gegend ist abgeriegelt.

Monument Valley So führt uns der endlose Highway durch das trostlose Navajo Indianerreservat zum Monument Valley. Hier bleiben wir auch nicht lange, da ein Sandsturm jeden Moment im Freien zur Qual macht.

Mit viel Glück bekommen wir noch ein Zimmer in der Grand Canyon Lodge am North Rim. Vom Bright Angle Point, auf etwa 2700m, bietet sich ein grandioser Blick in die tiefe Schlucht. Der Colorado ist von hier aus nur zu erahnen (aber zu hören).

Grand CanyonGrand Canyon: WatchtowerGrand CanyonGrand Canyon Sonnenuntergang

Um die 10 Meilen Luftlinie zum South Rim zu überwinden, sind dann am nächsten Tag 215 Meilen Straße zurück zu legen (über die Navajo Bridge und größtenteils durchs Indianerreservat). Bei herrlichem Wetter genießen wir die Aussicht vom Watchtower am Desert View Point über den oberen Teil des Grand Canyon.

Im Grand Canyon Village stellen wir dann unser Auto ab, da der West Rim Drive für Privatfahrzeuge gesperrt ist. Ein Shuttle Bus bringt uns zum Hopi Point. Inzwischen steht die Sonne schon recht tief und lange Schatten liegen in der Schlucht. Kurz vor Sonnenuntergang ziehen dann Wolken auf und einzelne Lichtfinger malen bunte Flecken in den Canyon.


Route 66 MotelSpät am Abend erreichen wir Williams am Interstate 40. Dieser Ort ist aus der guten alten Zeit der Route 66 übrig geblieben: Es reihen sich Motel an Werkstatt, an Motel, an Restaurants und an noch mehr Motels. Die Wahl für ein Nachtquartier fällt uns also leicht.

 

Pazifik-StrandAm nächsten Tag fahren wir dann auf der Historic Route 66 - "let's go west!" Nach endlos langen Geraden und einigen kurzen Abschnitten auf dem Interstate kommen wir in die Mohave Mountains: hier ist die Straße kaum breit genug für zwei Autos - links die Felswand, rechts der Abgrund - und Leitplanken kennt man hier nicht...

Nach dem Besuch eines Factory Outlet Center bei Barstow entschließen wir uns, noch bis Los Angeles weiter zu fahren. Nachdem wir uns irgendwo im Angeles National Forrest verfahren haben, erreichen wir die nördlichen Ausläufer der Riesenstadt aber erst sehr spät in der Nacht.

Nach einem Tag in den Universal Studios in L.A., machen wir noch einen kleinen Abstecher auf dem Highway #1 nach Norden, auf der Strecke, die wir wegen des Regens nicht mit dem Motorrad fahren konnten. Ab San Luis Obispo schlängelt sich die Straße an den Einschnitten der Küste entlang - mal direkt an den Wellen, mal hoch über den Klippen.

Hearst Castle In San Simeon besuchen wir das Hearst Castle: ein Traumschloß mit mehr als 100 Zimmern im Haupthaus (und vier Gästehäusern), das sich der Zeitungsmagnat in den 20er Jahren bauen hat lassen. Hauptsächlich um seiner Sammlung antiker Kunstschätze einen würdigen Rahmen zu geben. Der Highway führt an Big Sur, Carmel-by-the-Sea und Pebble Beach vorbei nach Monterey. leider ist es wegen der allgegenwärtigen Baustellen schwierig, eine Stelle zum Anhalten zu finden. Die Tour durch die Stadt scheitert an Bill Clinton! Er hat sich zum Besuch angesagt - so ist die ganze Innenstadt gesperrt...

So machen wir uns schon früher auf den Rückweg nach L.A., wo wir dann in aller Ruhe den Mietwagen abgeben, und den letzten Urlaubstag genießen können.

Mit einem anstrengenden 31-Stunden-Tag endet dann unsere USA-Tour - wegen eines Unwetters über Washington D.C. gibt es einige Verspätungen beim Rückflug!